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1. Die außereuropäischen Erdteile - S. 20

1909 - Breslau : Hirt
20 Asien: Palästina. — Hinterindien. 28. Blick vom Olberge nach Südwesten auf den Südteil von Jerusalem. Zwischen knorrigen Öl- und Feigenbäumen erscheint der steinige, bleichgraue Kalkboden des Kidrontales, das tupfenartig übersät ist mit immergrünen Büschen und einige bewässerte Äcker zeigt. In der Stadt auf dem Tempelplatze zwei Moscheen, links außerhalb „Davids Grab", rechts hinten die massigen Türme der Zitadelle. 29. Betel-Pflanzung. Die Betel- oder Arekapalme ist auf den Sunda-Inseln heimisch und als Spenderin der Betelnus; bei den Malaien sehr geschätzt. Die Ruh wird zusammen mit den würzigen Blättern des (auf dem Bilde unter den Palmen stehenden) Betelstrauches als Reizmittel gekaut. Sie färbt den Mund braunrot.

2. Griechisch-römische Altertumskunde - S. 241

1910 - Münster i.W. : Aschendorff
241 sternere) hieen die Bewirtungen fr die weiblichen Gottheiten, deren Bilder auf Sesseln saen. 7. Festprozessionen zur Verherrlichung der Götter waren in Griechenland sehr gebruchlich; bekannter ist aber eigentlich nur die Ttofuvrj mden Groen Panathenaien (s. S. 214), und zwar auch nur durch die- monumentale Darstellung des Cellafrieses am Parthenon. In Rom^war vorzugsweise die pompa circensis bei den Zirkusspielen berhmt (s. 5. 235). - Die supplicationes, entweder Bittfeiern, die in der obsecratio, dem Bittgebet, oder Dankseiern, die in der gratu-latio, dem Dankgebet, gipfelten, wurden zu einer fest geregelten gottesdienstlichen Handlung in Rom erst innerhalb des Graecus ritus. Nach Befragung der Sibyllinischen Bcher von den Konsuln oder dem Senate angeordnet, von den X viri sacris faciundis geleitet, wurden die Supplikationen 1, 2, 3 Tage ad (circa) omnia pulvi-naria aller Tempel, die smtlich während dieser Zeit offen standen, also mit Lektisternien verbunden, vom ganzen Volke, Mnnern und Frauen, begangen. 27. Das Opfer. 8. Das Opfer (von offerre = ob-ferre; &v<fa, sacrificium), die einfachste und nchstliegende gottesdienstliche Handlung, war die mit Gebet verbundene Darbringung" einer Abgabe oder eines Ge-schenkes an die Gottheit, sei es zum bleibenden Besitze, wie die Weih-geschenke {va&rjfiata), sei es blo zum augenblicklichen Ge-nusfe.1) Es gab Vitt-, Dank- und Shn- oder Buopfer. 1) Unblutige Opfer sind in den alten Zeiten der einfachen Naturalwirtschaft berhaupt die Regel gewesen und auch spter im Privatkulte durchaus vorherrschend geblieben, im ffentlichen dagegen meist nur als bloe Voropfer (praefatio sacrorum), als nebenschliche Zutaten ober, wenn selbstndig, aus historischen Grnden beibehalten. Es waren: a) ebare Speisen, die bescheibenen Nahrungsmittel der alten Zeit: Brot, Kse, Backwerk, Opferkuchen, in Rom weiter gesalzenes Speltbrot (mola salsa), Brei (puls) aus Speltmehl; b) Frchte, insbesondre die (Erstlinge der (Ernte (xqo&ivia, primitiae); c) Spenben ober Trankopfer (anov^rj, libatio): Weinspenben bei Gastmhlern und feierlichen Vertrgen (anovdai), ferner sog. nchterne" Trankspenben (vijcpdxia Ugd) bei Totenopfern (xoat, inferiae), das fietixqcttov, aus Honig, Milch und Wasser gemischt; d) Rauchopfer, des. von Weihrauch. 2) Blutige (pfer, die im Staatskulte entschieben berwogen, vor allem die Tieropfer, waren: a) Speiseopfer {dvatai yevdtai), i) Bei den Griechen heit tegeiieiv schlachten, acpazxbiv durch einen Schnitt oder Stich dem bereits getteten Tiere das Blut entziehen, (jt&iv opfern, veiv (namentlich bei Homer) verbrennen.

3. Kleine Lebensbilder aus dem Mittelalter - S. 11

1872 - Elberfeld : Bädeker
— 11 - tau,md Menschen sechs Jahre gearbeitet haben, und der Kaiserrief, als er das Werk vollendet sah, in Bege.sterung ans: „Gelobt fei Gott! Ich habe dich überwunden, Salomo." Auch Handel und Gewerbe suchte Justinian zu heben, unter ibm wurde der Seidenbau in Europa eingeführt. Die alten Griechen und Römer kannten bereits die Seide, die sie durch den Karawanenhandel aus dem Innern Asiens erhielten; aber über den Ursprung derselben und die Art des Gewinnes waren sie tm Unklaren, durch die beständigen Kriege mit den Persern der Handel nach Indien und China unterbrochen wurde und in Folge dessen keine Seide mehr zu haben war, kamen zwei Mönche, welche auf ihrer Misstons-reise jene Länder besucht hatten, zum Kaiser Justinian, brachten ihm Puppen der Seidenraupe, die man Cocons nennt, und machten ihn mit dem Geheimniß des Seidenbaues bekannt. Auf den Wunsch des Kaisers wiederholten sie ihre Reise und brachten bei der Rückkehr Eier der Seidenraupen, deren Ausfuhr in China bei Todesstrafe verboten war, in hohlen Stäben mit. Die Eier wurden an der Sonne ausgebrütet und die jungen Raupen mit den Blattern des in Griechenland wachsenden Maulbeerbaumes gefüttert. Nachdem ste sich verpuppt hatten, ließ man einen Theil der Fortpflanzung wegen sich zu Schmetterlingen entwickeln, von einem anderen Theile gewann man den Faden, der dann auf die gehörige Weise weiter verarbeitet wurde. Von Constantinopel aus verbreitete sich der Seidenbau bald über ganz Griechenland und von da später nach Italien und dem übrigen Europa. Viele Noth verursachten dem Justinian die religiösen Streitigkeiten, mit denen sich bald die Parteien der Rennbahn verbanden. Die Wettfahrten im Circus waren eine Leidenschaft der Griechen und Römer; man stritt sich mit Heftigkeit um den Sieg, und die einzelnen Parteien, die sich durch Farben abzeichneten, wetteiferten, denselben ihrer Partei zuzuwenden. Die Hanptparteien waren die der Blauen und der Grünen, und da diese auch in religiöser Hinsicht Gegner waren, so verfolgten sie sich gegenseitig mit Haß und Erbitterung. Justinian war so unklug, sich in diese Händel zu mischen und sich für die Blauen zu erklären, die nun über die Grünen hersielen und ein schreckliches Blutbad unter ihnen anrichteten. Als der Kaiser, um diesen Unordnungen zu steuern, die

4. Lesebuch für die evangelischen Volksschulen Württembergs - S. 36

1860 - Stuttgart : Hallberger
36 solches wurde auch in London 1652 und in Paris 1672 eingerichtet. Auch Deutschland blieb nicht lange zurück; 1679 errichtete ein eng- lischer Kaufmann das erste Kaffeehaus in Hamburg, und mit dem Ende des siebzehnten und dem Anfang des achtzehnten Jahrhunderts verbreitete sich der Kaffeegenuß in Holland, Frankreich, Deutschland und den übrigen Ländern Europas immer allgemeiner, und obwohl der Kaffee anfangs theils nur der Gesundheit wegen, theils nur von den Reichen getrunken wurde ^denn anfänglich bezahlte man ein Pfund Bohnen mit hunder/ W Franken—oder-sechzig bis siebzig Gulden), so wurde er doch schon nach Verlauf eines Jahr- hunderts und besonders, nachdem seine Kultur in Amerika betrieben worden, zum beliebten Volksgetränke. Jetzt ist der Axhrauch des Kaffees so groß, daß durchschnittlich in jedem Jahr 480 Millionen Pfund in den Handel kommen, wovon Amerika den größeren Theil liefert, fas -meiste aber-,- n omlich-ungefächr-400"Mmouen-Pftmd-, -iu 17. Wie Walmen. ^Die Palmen zeichnen sich ebenso durch ihren schlanken und kräf- tigen Wuchs, als durch den großen Nutzen, welchen sie den Menschen gewähren, vor allen Bäumen aus. Sie sind in den heißen Gegen- den der Erde, vornemlich im südlichen Asien, einheimisch. Um ihrer Schönheit und ihres Nutzens willen wurden sie auch in das gelobte Land verpflanzt, wo sie besonders in dem tiefen, warmen Jordanthale und in der Nahe des todten Meeres gediehen, weßhalb die dort ge- legene Stadt. Jericho häufig die Palmensiadt genannt wurde. 5 Mos. 34, 3. jrichter 1, 16. 3, 13. 2 Chron. 28, 15. Wegen ihrer Schönheit wurden die gefiederten Blätter (Zweige) der Palmen zu den Laubhütten benützt. 3 Mos. 23, 40. Neh. 8, 15. Die Gestalt der Palmen gehörte zu den herrlichen Verzierungen des Tempels. 1 Kön. 6, 32 ff. 7, 36. Sie galten als ein Bild des Segens und der Kraft, Ps. 92, 13. Sir. 24, 18. 50, 14. und ihre Zweige' wurden bei Festen als Zeichen der Ehre, des Siegs und der höchsten Freude getragen. Joh. 12,13. (veral. Offenb. Joh. 7^? 9.) ,1 Makk. ^ 13, 37. 51. 2 Makk. 10, 7. 14, j) ^^Disse-in^Pabaftlna-gopflanztcn Palmen find die Dattelpalmen, welche noch häwfiger in Arabien, Persien, Egypten rc. wachsen und den Einwohnern dieser Länder zu mannigfachem Nutzen gereichen. Wie elend würden die Araber und Mauren sein in ihren heißen, sau-

5. Die deutsche Kultur - S. 134

1907 - Leipzig : Brandstetter
endlich noch eines besonderen Schellengürtels, so daß an den Leuten alles klingelte. Anspruchslos wie in Wohnung und Kleidung war man im 11. bis 13. Jahrhundert auch in Speise und Trank. Das Bier wurde noch in alter Weise aus Hafer, Weizen oder Gerste gesotten; erst gegen das 12. Jahrhundert hin ist etwas häufiger vom Hopfen die Rede. Es scheint ein sehr schwacher Saft gewesen zu sein, denn der Dichter Hartmann von Aue behauptet, in einem Becher Wein liege mehr Wirkung als in 44 Bechern Bier oder Wasser. Außer Bier trank man auch Wein, oft recht sauren, und den altgewohnten Met, der aus Wasser und Honig gemischt wurde, zuweilen mit einem Zusatz von Gewürz. Der Branntwein kam als Getränk erst während des 15. Jahrhunderts in Gebrauch. Das derbe Brot enthielt viel Kleie; Fleisch wurde viel verzehrt, aber ganz besonders stark war der Bedarf an frischen Fluß- und gesalzenen und getrockneten Seefischen. Gegen Ende des Mittelalters kannte man im Essen und Trinken oftmals nicht Maß und Ziel; dem alten deutschen Laster der Trunksucht hat man wohl niemals in solchem Grade gefrönt wie damals. Abgesehen von dem Besuch der Trinkstuben und der Wirtshäuser gab es in den deutschen Städten des 15. Jahrhunderts noch eine Menge Gelegenheiten zur Übung froher Geselligkeit, im Hause sowohl wie in der Öffentlichkeit. Vor allem beging man weit mehr kirchliche Feste als heute, denn man feierte nicht nur die großen Feste, wie Weihnachten, Ostern, Pfingsten und Fronleichnam, sondern außerdem noch eine ganze Reihe von Tagen, die einzelnen Heiligen geweiht waren. Hochzeiten, Taufen, Eeburts- und Namenstage, ja selbst Beerdigungen gaben Anlaß zu Feierlichkeiten und Vergnügungen. Schützenfeste, Faschings-Mummenschanz, Frühlingsfeste, Kirchweih und andere Volksfeste wurden unter Beteiligung der gesamten städtischen Bevölkerung abgehalten, wobei es namentlich an Musik und Tanz niemals fehlte. Die bürgerlichen Vermögensverhältnisse würden uns äußerst bescheiden vorkommen, wenn wir nicht in Betracht ziehen müßten, daß der damalige Geldwert ein bedeutend höherer war. In dem reichen Augsburg z. B. galt vor dem Jahre 1500 schon derjenige für einen reichen Mann, wer zwei- bis dreihundert Gulden jährliche Einkünfte hatte; doch gab es auch schon Bürger, die über zweitausend Gulden einnahmen. Ein Taglöhner verdiente 7 Pfennig, ein Handwerker außer der Verköstigung 10—15 Pfennig. Ein Erfurter Student bezahlte 1483 dem Schneider für Hose, Wams und Mantel 12 Groschen Macherlohn und gab dem Schneiderknecht 3 Pfennig Trinkgeld; für ein Paar Schuhe zahlte er 8 Groschen. In Konstanz galt während des 134

6. Praktisches Lehrbuch der Alten Geschichte - S. 110

1906 - Leipzig : Wunderlich
— 110 — Schiff treibt." Alexandria war für diesen indisch-europäischen Welthandel ein wichtiger Stapelplatz. Viele Schiffe benutzten den Kanal der den Nil mit dem Roten Meere verband; andre fuhren den M weit hinauf und nahmen die Waren ein, die durch Karawanen herzugebracht worden waren. Die Einfuhr brachte Weihrauch, Myrrhen, Aloe, Gummi Perlen, Leinwand, Baumwolle, Gewürze, Nelken, Anis, Pfeffer Ebenholz, Elfenbein. Viele Kostbarkeiten stammten selbst aus China und Sansibar. Bei solch regem Handelsverkehre mußte man im römischen Reiche auch das G e l d w e s e n sehr vervollkommnen. Man begnügte sich nicht mit der Regelung des Münzwesens und der Prägung gemünzten Geldes: man gründete auch Banken, die fremdes Geld aufbewahrten und Geld vorschossen, Außenstände einzogen und andre Geldgeschäfte vermittelten. Wechsel und Kreditbriefe waren gebräuchliche Zahlungsmittel und ersetzten die Barzahlung, die ja stets großen Gefahren ausgesetzt war. Wie leicht konnte das Geld geraubt werden, das Schiff mit dem Gelde untergehen! Vielfach betrieben mehrere Unternehmet: ein Geschäft auf gemeinsame Rechnung und Gefahr. Der Großbetrieb galt auch schon im römijchen Reiche für weit vorteilhafter als der Kleinbetrieb. So ist es nur natürlich, daß später Italien im Handels-, Bank- und Geldwesen der Lehrmeister West-, Mittel- und Nordeuropas geworden ist, daß deswegen auch viele italienische Ausdrücke in unsre deutsche Sprache übergegangen sind, wie z. B. Bank, Bankrott, Konto, Post, Kurs u. a. 4. Die römischen Festspiele. Festspiele waren in Griechenland und Rom eine alte Einrichtung. Mochte man zu Ehren einer Gottheit oder des Vaterlandes, der Stadt oder des Geschlechtes ein Fest veranstalten: niemals durften die Spiele fehlen. Selbst bei Leichenbegängnissen führte man Spiele auf. Den Leichenzug eröffnete Trauermusik. Klageweiber folgten und rühmten in Lobliedern die Verdienste des Verstorbenen. Der Führer der Schauspieler ging genau so einher wie der Verblichene im Leben. Andre Schauspieler ahmten die Ahnen nach oder trugen Wachsmasken, die die Ahnen darstellten. An der öffentlichen Rednerbühne hielt man dem Toten eine Lobrede. Hierauf zog man an den Ort der Bestattung. Die Verbrennung überwog frühzeitig. Unter dem Wehgeschrei aller zündete der nächste Anverwandte den Holzstoß an. Während des Brandes führten freiwillige Fechter Kämpfe auf und versetzten so noch einmal den Dahingeschiedenen in das Getümmel eines Kampfes. Mit der Zeit überwogen die Kamps-fpiele alle andern Spielarten. Faustkampf, Pferbe- und Wagenrennen bilbeten den Hauptinhalt biefer Spiele. Dabei gab es auch Wunben und schwere und selbst töbliche Verletzungen, aber man bekämpfte sich nicht wirklich auf Leben und Tod. Seit dem ersten Punischen Kriege traten die freiwilligen Krieger zurück. Es kamen hanbwerks- ober berufsmäßige

7. Österreich-Ungarn, Balkan, Orient - S. 97

1916 - Leipzig : Klinkhardt
vt-ii 97 v^a u^a u^a u^a z^a den umliegenden Grundbesitzern verdingen und wegen ihres munteren Fleißes sehr geschätzt sind. Das Gemeindewesen ist nach deutscher 5lrt angelegt und ebenso wird die Feldwirtschaft — noch ziemlich unberührt von den Errungenschaften der Neu- zeit auf diesem Gebiet — in alter deutscher Weise getrieben. In der Schwei bischen Türkei wird gebaut: Korn, Weizen, Hafer, Gerste, Mais, Zuckerrüben, Hopfen, Tabak — in den sumpfigen Gegenden auch Reis — Hanf, Kartoffeln und Wein. Die Rartoffeln haben die Schwaben zuerst nach Ungarn gebracht- der Weinbau ging seit den letzten zwei Jahrzehnten durch die Verwüstungen der Reblaus stark zurück. Die Schwäbische Türkei besitzt eine Berühmtheit, ihr prächtiges Hornvieh, eine Mischung von pusterthaler und Simmenthaler Art, der als „Bonyhäder"-Schlag bekannt und hochgeschätzt ist. Unter den Heimarbeiten wird im Winter das Korbflechten — für Wirtschaftszwecke —, Besenbinden, und von den Frauen das Spinnen gepflegt. Man nennt es z'liacht gehen, und dabei werden alte deutsche Lieder, viele aus des Knaben Wunderhorn, gesungen. von den charakteristischen Eigenheiten der Schwaben sind erhalten ge- blieben ihre große Neigung zum Aberglauben, die oft in naivster Krt mit den religiösen Gebräuchen verbunden wird- ihre Spottsucht, die sich überall ein Dummsdorf schafft, dessen Bewohnern die seit dem 16. Jahrhundert be- kannten Schwabenstreiche angedichtet werden- ihre Lachlust, Sparsamkeit, Grd- nungsliebe und ihr Fleiß. Sie sind schlau und schlagfertig. von den alten Sitten werden gefeiert das „pfingstlümmelsingen" am Pfingstmontag, die drei Tage dauernden kostspieligen Riesenhochzeiten und der ebenso lange dauernde „Freßkirtag" — eine 5lrt Erntefest, das außer dem gewöhnlichen Kirchtag abgehalten wird, am Martinitag. Den Dorfschönen oder der Herrschaft wird am 1. Mai ein Maibaum gesetzt und mit Bändern und Tüchern geschmückt. Die Lieblingsspeisen der Bewohner der Schwäbischen Türkei sind immer noch Kraut und Knöpfle, Strudla, Spätzle und Kniefleck- nur verwenden sie beim Kochen auch den roten ungarischen Pfeffer (Paprika), was sich dadurch erklären läßt, daß diese scharfe Würze ein vorzügliches Mittel zur Bekämpfung des Sumpffiebers ist, daher als Notwehr gebraucht wurde. Sie singen gern schelmische alte deutsche Lieder oder spöttische Vierzeiler bei der Arbeit, wie denn die Schwaben alle Arbeiten gerne mit Lachen, Necken, plaudern und Singen verrichten. Die katholischen Schwaben lieben ihre Kirchen- festlichkeiten mit möglichst festlichem Gepränge zu begehen, an großen Feier- tagen und bei Umzügen spielt ihre Dorfmusik mit, besonders bei der Fron- leichnamsprozession. Sie hängen aber auch noch an vielen abergläubischen Überlieferungen, zerstören gleich nach der 5lndacht ihre bei den vier Stationen (die vier Evangelien symbolisierend) errichteten Altäre, weil sie die durch den Segen geweihten Blumen für ihre Stallungen, als abwehrendes hilfsmittel gegen Viehkrankheiten brauchen. Die Schwaben haben die Serben so ziemlich ganz aus ihren früheren Ortschaften gedrängt, diese halten sich mehr in der Nähe der Donau auf, wo sie Gartenbau betreiben, und bei Fünfkirchen, wo man sie auch Schokazen nennt. Ihre Frauen sind eigenartige Schönheiten, deren Tracht farbenprächtig und reich ist, man liebt sie aber weder als Arbeiterinnen, noch als Dienstboten, und die ziemlich unmotiviert der Schwäbin in die Schuhe geschobene locker sitzende Tugend oder Leichtfertigkeit ist wohl eher diesen, zur Lässigkeit

8. Die außereuropäischen Erdteile, Die deutschen Kolonien - S. 20

1907 - Breslau : Hirt
20 Asien: Palästina. — Hinterindicn. 28. Blick vom Ölberge nach Sw. auf den Südteil von Jerusalem. Zwischen knorrigen Öl- und Feigenbäumen erscheint der steinige, bleichgraue Kalkboden des Kidrontales, das tupfenartig übersät ist mit immergrünen Büschen und einige bewässerte Äcker zeigt, in der Stadt auf den. Tempelplatz eine Moschee, links außerhalb Davids Grab, rechts hinten die massigen Türme der Zitadelle. 2g. Betel-Pflanzung. Die Betel- oder Arekapalme ist auf den Cunda-Inseln heimisch und als Spenderin der Betelnutz bei den Malaien sehr geschätzt. Die Nutz wird zusammen mit den würzigen Blättern des (auf dem Bilde unter den Palmen stehenden) Betelstrauches als Reizmittel gekaut. Sie färbt den Mund braunrot.

9. Lehrbuch der Geographie zum Gebrauche für Schüler höherer Lehranstalten - S. 97

1867 - Berlin : Weidmann
Arabien. 97 gebaut, befindet sich hier, und am Ost-Ende des Dorfes erhebt sich die Kirche der Geburt und unter derselben liegt die Grotte, in welcher Christus geboren worden ist; eine Menge silberner Lampen brennen beständig darin. — Hebron oder el-Khalil, d. i. Freund Gottes, 5000 E., 5% Std. südlich von Jerusalem, in anmuthigem, engem Thale, eine der ältesten Städte der Erde. Hier sind bei Mamre's Haine, in welchem Abraham gewohnt hat, die Gräber Abrahains, Saras, Isaaks, Rebekkas, Lias und Jakobs. In der schönen Moschee stehen, durch massiv silberne Gitter von einander getrennt, auf prächtigen kleinasiatischen Teppichen die etwa 12 F. h. mit kostbaren grünen Seidendecken, in welche Arabesken und In- schriften mit Silber eingewebt sind, überhangenen Sarkophage. In der Nähe be- findet sich eine große Glashütte. — Rihha oder Jericho, ein erbärmliches Dorf, 4 M. nordöstlich von Jerusalem, am Rande des Ghor und nahe dem Todten Meere, mit der Klippenwüste, in welcher Jesus fastete. — en-Nasrah oder Nazareth, 3120 E., ein Dorf östlich von Akka; darin die Franziscanerkirche der Verkündigung, ein wohlhabender, gebildeter Ort. — An der Westseite des Sees von Gennezareth liegt Tubariyah, einst Tiberias, 2000 E., in Ruinen, die sich bis zu den warmen Bädern von Emmaus hinzieheu. — Westlich am Meere liegt auf dem 3 M. langen Karmelgebirge in 600 F. H. das weit über das Meer schauende Kloster Karmel. Aus der Höhe befindet sich die Grotte des Elias. Im peträischen Arabien, nach der alten Stadt Petra, der Felsenstadt, so benannt, liegt südlich von der Wüste et Tih oder der Wüste der Verirrung am Fuße des 8700 F. h. Dschebl Mussa oder Mosesberges oder Sinai das griechische, von der Kaiserin Helena erbaute Katharinenkloster, die Grabstätte der heiligen Katharina, in 5115 F. Höhe, von hohen Granitmauern umgeben. § 293. 6) Die Insel Cypern, 128 Hsm., ist sehr fruchtbar an Baum- wolle, levantischem Krapp oder Alizzari, Wein, Hanf, Taback, Oliven. Südfrüch- ten rc., und genießt ein schönes Klima, ist aber schlecht bevölkert (über 200.000 Bew.). Die Hauptstadt ist Lekoscha oder Nikosia, 15.000 E. Von den Inseln an der Westküste Klein-Asiens, welche nebst Cypern von der türki- schen Regierung jetzt zu Europa gerechnet werden, ist die größte Mid illü,M ytilene oder Lesbos, ehemals der fruchtbare Hauptsitz der Aeolier, die berühmt waren wegen der feinen Bildung und der Sittenlosigkeit. Alkäos, Sappho und Arion sind hier geboren. — Sakiz, Skio oder Chios liefert viel Mastixharz, auch Wein. — Sisain oder Samos war ehemals wegen ihrer Fruchtbarkeit und Schifffahrt berühmt; es ist ein griechisches Fürstenthum, welches der Pforte Tribut zahlt. — Pathmos, von fleißigen armen Griechen bewohnt. Hier schrieb der Apostel Johannes seine Offenbarung. — Jstankoi oder Stancho oder Kos, einst mit einem berühmten Aeskulap-Tempel. Es ist die Heimat des Apollo und Hippokrates. — Redos oder Rh odos, hat große Waldungen. Die Stadt Rhodos, 20.000 E., hat die größten Werften des türkischen Reiches. Am Ein- gänge zu ihrem Hafen stand 56 Jahre lang der hohe Koloß aus Erz, der a. 224 durch ein Erdbeben umgeworfen ward und den a. 672 ein jüdischer Kaufmann auf 900 Kamelen fortschaffen ließ. Es ist die Vaterstadt des Aristophanes und Aeschines. § 294. Ii. Arabien, llmal so groß als Preußen, mit der Bewohnerzahl desselben. Es ist von Mohammedanern bewohnt; die als Nomaden lebenden Araber heißen Beduinen, wie in Afrika. Große Flüsse fehlen dein Lande ganz, einzelnen Strichen selbst jeder Regen; die in den Bergen entspringenden Flüsse verlieren sich im Sande oder bilden tiefe Risse, die sogenannten Wadis. Das Land liefert die edelste Pferderasse. Handelsartikel sind Kaffee, Perlen, Indigo, Baumwolle, Mandeln, Datteln, Balsame, besonders Mekka-Balsam, und Gummi- Arten, namentlich arabisches Gummi, Sennesblätter, Manna (vom Sinai) und andere Droguen. v. Klöden, Lehrbuch. 4. Aust. 7

10. Abriß der Geographie zum Gebrauche für Schüler höherer Lehranstalten - S. 95

1861 - Berlin : Charisius
Palästina. Cypern. 95 § 293. 5) Palästina. So verwüstet auch dies einst herrliche Land ist, so ist es doch noch reich an Oelbäumen, Feigen, Wein (der vielleicht der vorzüg- lichste der Erde ist), au Rosinen, Mandeln, Granaten, Aprikosen, Iohannisbrod, Maulbeeren, Opuntien, Orangen, Melonen, so wie an Getreide, Durrha, Bohnen rc. Iafa oder Joppe, am Meer, ist verfallen. — Südlicher Gaza, eine Stadt der Philister, nahe am Meere, 15 E., eine von reichen Fruchtgärten umgebene Handelsstadt. — Jerusalem d. i. Friedensstadt, 23 E., wobei etwa 12.000 Muhammedaner, 7— 8000 Christen, 3600 Juden. Das Thal Josaphat, mit dem Bach Kidron, das sich zum todten Meere hin öffnet, trennt das Kalk-Pla- teau, auf welchem die Stadt in 2350 F. Höhe über dem Meere liegt, von dem 4 Stunde östlich gelegenen, dreigipfligen, 2510 F. hohen Oelb erg e; am W.-Fuße desselben liegt der Garten Gethsemane, am Südfuße des Oelberges das ärm- liche Dorf Bethanien, und im Thäte Josaphat Absalons Grab. Die Stadt liegt auf vier Höhen, Akra, Morijah (mit dem Tempel), die Fläche Bezeta und Zion; letztere auf der Südseite gelegen, ist die höchste; an ihrem Abhange ist Davids Grab. Eine Kirche ist über Christi Grab erbaut, und wo Salomos Tempel stand, erhebt sich Omars Moschee, nächst der Moschee von Mekka das größte Heiligthum der Muhammedaner, zu welchem der Zutritt Christen und Juden bei Todesstrafe verboten ist. Die Stadt hat viele Klöster und Diele Ruinen; sie treibt großeuhandel mit Reliquien und Rosenkränzen. — Bethlehem, 2 Stunden südlicher, 3 E., ein zierlicher, reinlicher, von Christen bewohnter Ort. Unter einer präch- tigen Kirche, von Justinian gebaut, befindet sich die Grotte, in welcher Christus geboren worden ist; eine Menge silberner Lampen brennen beständig darin. — Hebron oder El - Khalit, d. i. Stadt des Geliebten, 10 E., südwestlich von Jerusalem, in fruchtbarer Gegend, eine der ältesten .Städte der Erde. Hier sind in Mamre's Haine Abrahams, Isaaks und Jakobs Gräber. In der Nähe befindet sich eine große Glashütte. — Richa oder Jericho, ein erbärmliches Dorf, 4 M. nord- östlich von Jerusalem, am Rande des Ghor und nahe dem todten Meere, mit der Klippenwüste, in welcher Jesus fastete. — Nazrah oder Nazareth, 3 E., ein Dorf östlich von Akkan; darin die Franziskanerkirche der Verkündigung. Im peträischen Arabien, nach der alten Stadt Petra, der Felsenstadt, so benannt, liegt südlich von der Wüste et Tih, am Fuße des Dschebl Musa oder Mosesberges oder Sinai das griechische, von Justinian erbaute Ka- tharinenkloster, in 5000 F. Höhe, mit 40 F. hohen Granitmauern. § 294. 6) Die Insel Cypern, 128 sjm., ist sehr fruchtbar an Baum- wolle, levant. Krapp oder Alizzari, Wein, Hanf, Taback, Oliven, Südfrüchten rc., und hat ein schönes Klima, ist aber sehr schlecht bevölkert (120.000 Bew.). Die Hauptstadt ist Levkosha oder Nicosia, 15 E. Bon den Inseln an der Westküste Klein-Asiens ist die größte Midillüs, Mptilene oder Lesbos, ehemals der fruchtbare Hauptsitz der Aeolier, die be- rühmt waren wegen der feinen Bildung und der Sittenlosigkeit. Alkäus, Sappho und Arion sind hier geboren. — Sakiz, Sk io oder Chios liefert viel Mastix- harz, Zuch Wein. — Sisam oder Samos, ehemals wegen ihrer Fruchtbarkeit und Schifffahrt berühmt. — Pathmos, von fleißigen armen Griechen bewohnt. Hier schrieb der Apostel Johannes seine Offenbarung.—Jstanchoi oder Stancho oder Cos. — Redos oder Rhodos, hat große Waldungen. Die Stadt Rhodos, 10 E., hat die größten Werften des türkischen Reiches. Am Eingänge zu ihrem Hafen stand der 140 F. hohe Koloß aus Erz, den a. 672 ein jüdischer Kaufmann auf 900 Kamelen fortschaffen ließ. Es ist die Vaterstadt des Aristo- phanes und Aeschines. § 295. Ii. Arabien, viermal so groß als die deutschen Bundesstaaten, mit der halben Bewohnerzahl Preußens. Es ist von Muhammedanern bewohnt; die
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